Sketching astronomical objects

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Beobachtungsstuhl

Samstag, 01. Juli 2006

Hier ist ein Bauvorschlag, mit dem man formschöne und dabei stabile Möbel bauen kann.

Günstig und stabil

 

Die als Material verwendeten Dachlatten (ungehobelt) sind ausgesprochen preiswert: dieser Stuhl hat mich weniger als 15 Euro gekostet.

Der Stuhl ist in der Höhe von ca. 30 cm. bis zu 80 cm leicht verstellbar. Da ich einen 8" GSO Dobson auf einer Niedrigbau EQ Plattform verwende, reicht das aus.

Der Stuhl ist mit normalen Heimwerker (Hand)Werkzeugen leicht zu bauen. Eine Stichsäge oder eine Kapsäge und eine Oberfräse sind zwar sehr hilfreich, jedoch nicht zwingend notwendig. Bei den ungehobelten Dachlatten beschleunigen eine Schleifmaschine und ein Elektrohobel die Sache ungemein.


Leimholz selbst hergestellt

Die Dachlatten werden lagenweise miteinander verleimt. So kann man gezinkte Verbindungen herstellen, ohne besondere handwerkliche Kenntnisse zu besitzen.

Zunächst schneidet man die Latten zu.

Beim Zusammenbau wird die erste Lattenlage rechtwinklig auf der Werkbank ausgelegt. Die Teile müssen exakt aneinander stoßen. Dann wird Holzleim mit dem Pinsel aufgetragen. In die Latten der zweiten Lage schlägt man Nägel ein.

Die gleichen Arbeitsschritte wiederholen sich bis zur letzten Schicht. Hier muss man die Nägelköpfe einsenken und (später) verspachteln.

Danach wird alles mit Schraubzwingen fest eingeklemmt. Alle Flächen werden später mit dem Schwing- oder Exzenterschleifer geglättet.

Beide Füße bestehen aus drei Lattenschichten. Da die Lattenschichten ineinander greifen, entstehen so erstaunlich konstruktive Holzverbindungen. 

Je winkliger die Schnitte, desto sauberer sind nachher die "T" Verbindungen.

Der kleine Fuß ist 40 cm hoch, der Große 1 m. Die Breite beträgt 46 cm.

Die Sitzfläche

Es wird die gleiche "Leimholz-Technik" eingesetzt.  Die Sitzfläche besteht aus 10 Schichten. Um ein Krummziehen zu vermeiden, werden die Latten so gedreht, dass die Jahresringe jeweils in die entgegengesetzte Richtung zeigen.

Die 5. und 6. Schicht bestehen aus jeweils 2 Latten. Die zwei kleinsten bilden die Stützfläche für den Sitz und sind schräg abgeschnitten.

Die Dachlatten sind ca. 4,5 cm breit, daraus wäre dann ein 4,5 cm starkes Sitzbrett entstanden. Das war mir doch ein bisschen zu dick und ich habe alle Latten (bis auf die beiden schräg abgeschnittenen Stützlatten) auf ca. 3 cm heruntergehobelt. 

Beim Verleimen der Latten entstanden auf der relative großen Fläche Unebenheiten. Daher habe ich die Fläche mit dem Hobel geglättet.

Alles wird noch einmal geschliffen und mit der Stichsäge ein bisschen geformt. Zum Schluss werden alle Außenkanten mit Hilfe der Oberfräse gerundet.


Die Zähne

Den Winkel für die Zähne habe ich vom Kinderstuhl meiner 2-jährigen Tochter "geklaut" und er beträgt in etwa 20 Grad.

Alle 4 cm folgt ein neuer Zahn und damit ergeben sich 15 Stufen. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass die 4 cm selbst ein bisschen zu fein sind. 5 oder vielleicht sogar 6 cm hätten gereicht.

 

Aussägen kann man die Zähne natürlich mit jeder Handsäge. Ich habe jedoch eine japanische Handsäge verwendet. Das Tolle an der Säge ist, dass sie auf Zug arbeitet und ein extrem dünnes Blatt hat. Damit kann man sehr feine und genaue Schnitte machen. Nachteil ist, dass diese Sägen teuer sind.

Danach werden die Zähne mit Stecheisen und Feile sauber ausgearbeitet.

Zum Schluss wird alles geschliffen.


Das Ganze zusammengebaut

Ein Scharnier hält das ganze zusammen. Der Stuhl kann also zusammengeklappt werden. Schließlich muss das Ding ja auch in den Kleinwagen passen. 

Meine erste Sitzprobe zerstörte einen kleineren Scharnier sofort. Ich habe den Scharnier durch eine schwerere Variante ersetzt, die mit einer M8 Schlossschraube durch den Fuß bombenfest gehalten wird.

Zusätzlich habe ich zwischen die Füße ein Rollladenband gespannt und mit Kupfernägeln festgemacht. Es nimmt die größte Kraft und es sieht auch noch schön aus.

Abschließend habe ich die Oberfläche mit Holzschutzlazur behandelt. 

 

Fujtor - The Astrodwarf

 

 

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